Sportlerinnen und Sportler des TV Löhne-Bahnhof räumen bei den Ostwestfalenmeisterschaften im Paderborner Ahorn-Sportpark ab
Bei den Ostwestfalenmeisterschaften in Paderborn holten zwölf Athleten vom TV Löhne-Bahnhof zwölf Einzeltitel. Topsammlerin war Sarina Brockmann, die in ihrer Altersklasse U18 das Teilnehmerfeld mit einer ungewohnten Lockerheit dominierte. "Eigentlich ist Sarina mehr die Kämpferin" sagt ihr Trainer Karl-Heinz "Kalle" Held , aber an diesem Tag war das Löhner Mehrkampftalent einfach nur locker drauf.
So sammelte sie an diesem Tag ihre Titel sowohl im Sprint als auch über die Hürden und im Weitsprung mit tolle Resultaten und persönlichen Bestleistungen. 7,91 Sekunden über die 60 Meter, 9,05 Sekunden im Hürdensprint und 4,48 Meter im Weitsprung waren schon sehr gut, aber dann war da noch ein fulminanter Lauf in der erfolgreichen 4x 200 Meterstaffel der U18-Juniorinnen mit der Traumzeit von 1:47,80 Minuten.
Da Staunte sogar der Landestrainer Thomas Prange, der Sarina Brockmann im Laufkader integrieren möchte. Trotzdem soll das Ausnahmetalent auf die Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften verzichten. "Sarina braucht jetzt eine Pause, um die kleinen Wehwehchen auszukurieren. Jetzt stehen Kraft- und Aquatraining im Vordergrund, um eine gezielte Vorbereitung für die Sommersaison zu garantieren", sagt ihr Trainer.
Charlotte Haas stellte im Hochsprung unter Beweis, dass sie in ihrer Altersklasse zurzeit die Nummer eins ist. Mit der übersprungenen Höhe von 1,75 Metern untermauerte sie ihre Bestleistung von 1,76 Meter und zeigt sich gut vorbereitet auf die Deutschen Jugendmeisterschaften - auch wenn sie sich als 16-Jährige in Halle an der Saale mit der älteren Konkurrenz der U20 auseinandersetzen muss. Im Weitsprung ging die deutsche Kaderathletin deshalb bei den U20-Juniorinnen an den Start, um auch in dieser Altersklasse mit der persönlichen Bestweite von 5,48 Metern die Konkurrenz zu beherrschen.
Ein ähnliches Szenario erwartet dann auch Joshua Fadire im Stabhochsprung. Sein Stabhochsprungergebnis beim Titelgewinn mit der zweitbesten Leistung in diesem Jahr von 4,40 Metern in der Altersklasse U18 wird dann in Halle die Einstiegshöhe in der U20 sein. Aber auch hier gelte: "Joshua muss sich zeigen, wenn er eine Chance für die Teilnahme an der Jugendolympiade in Argentinien haben will", sagt "Kalle" Held. "Eine schwere Aufgabe für den Athleten und Coach Andre Düsterhöft." Joshua Fadire holte auch noch den Titel gewann dann so nebenbei noch den OWL-Titel im Kugelstoßen und Silber im Hürdensprint. Ein Generationenwechsel, denn: im direkten Vergleich mit den Trainern Andre Düsterhöft, Steffen Biermann und Rene Schnier ist Joshua Fadire erstmals die Nummer eins.
Jana-Marie Möller ging erstmals in der Wintersaison über die 800 Meter an den Start. Dabei befolgte sie die taktische Marschroute des Trainers, hielt sich bewusst bis zur letzten Runde auf der hinteren Position auf, um dann im Schlussspurt den Titel zu gewinnen. Den Überraschungscoup des Tages aus Löhner Sicht lieferte Abteilungsleiter Steffen Biermann. Im Trainerduell mit Andre Düsterhöft legte er eine Superserie im Weitsprung hin und dominierte. Schon im ersten Durchgang schockierte Biermann die Konkurrenz mit der nicht für möglich gehaltenen Weite von 6,92 Metern.
Aber auch die weiteren Sprünge untermauerten die Nummer eins im Starterfeld. Und dann ließ sich er von Trainer Kalle Held und den Zuschauern anklatschen. Ein riskantes Unterfangen, denn dann treten manche Athleten übermotiviert auch schon mal über. Nicht so Steffen Biermann, denn er traf den Anfang des Absprungbalkens, verschenkte somit rund zehn 10 Zentimeter und flog trotzdem auf die Bestweite von 6,98 Meter. Seine Topform stellte der Löhner Athlet auch im Stabhochsprung mit übersprungenen 4,00 Metern unter Beweis, wobei jetzt Andre Düsterhöft mit 4,30 Metern die Nase vorne hatte.
Weitere Topresultate lieferten Viola Ratjen über die 200 Meter der Frauen in 26,40 Sekunden und Rang zwei ab. Nina Wälz verbesserte sich im Weitsprung auf 4,88 Meter und belegte damit den Bronzerang, die Zehnkämpfer Eric Tetzner und Niklas Strutz überzeugten insbesondere Im Hürdenlauf und im Kugelstoßen mit persönlichen Bestmarken, Anna-Mieke Möller und Anna Eilerts lieferten sowohl im Kurzsprint als auch im 200 Meterlauf mit Zeiten unter 30 Sekunden persönliche Bestmarken ab. Nachwuschstrainer Marius Strathmeier ging über die 200 Meter an den Start und kam nach 24,80 Sekunden als Achter ins Ziel.
Aber, da waren ja noch die Staffeln. Sowohl in der Frauenklasse als auch in der U18 gingen die Löhnerinnen gemeinsam mit den Bünder Mädels in der Startgemeinschaft Bünde-Löhne an den Start. Diese Teamkonstellation wurde genutzt, um sich der Konkurrenz aus den Großvereinen stellen zu können. Und das bewährte sich dann auch. So stellte die Startgemeinschaft in der Frauenklasse mit den beiden Löhnerinnen Franziska Naujocks und Viola Ratjen den Ostwestfalenmeister in der sehr guten Zeit von 1:48,50 das Siegerquartett. Diese Zeit wurde dann aber noch getoppt von der U18- Staffel. Die drei Löhnerinnen Sarina Brockmann, Charlotte Haas, Nina Wälz liefen mit Startläuferin Svenja Bellon aus Bünde ein großartiges Rennen und liefen in 1:47,80 Sekunden über die Ziellinie. Platz eins und eine Zeit, die die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften der U20 bedeutet hätte - wenn nicht die elektronische Zeitmessung ausgefallen wäre. Aber Handstoppungen werden vom Verband nicht anerkannt.