Sarina Brockmann, Marlena Kahl und Nele Heinrichs holen sich die Titel im Siebenkampf. Sarina löst das vierte DM-Ticket.
Freude, Frust und auch ein paar Tränen. Die Leichtathletinnen und Leichtathleten der LG Bünde-Löhne bedienten bei den OWL-Meisterschaften im Mehrkampf im lippischen Blomberg die ganze Klaviatur an Emotionen. Und am Ende des zweiten Wettkampf-Tages überwog dann doch die Zufriedenheit bei den Aktiven undd em Trainer-Team mit André Düsterhöft, René Johanning, Steffen Biermann und Jonas Moritz. Letzterer, 24 Jahre jung, wollte eigentlich selber aktiv angreifen, doch ein Bandscheibenvorfall bremste ihn aus, und da stellte er sich mit viel Engagement als Trainer zur Verfügung.
Mit auf die Heimreise nahm die LG Bünde-Löhne drei Titel in Person von Sarina Brockmann (Frauen), Marlena Kahl (U20) und Nele Heinrichs (U18). Das ist geballte Frauen-Power!
In der Altersklasse U23 / Frauen knackte das Trio Sarina Brockmann, Nina Wältz und Anna Deitert jeweils die DM-Norm im Einzel von 4.450 Punkten und qualifizierte sich recht souverän für die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf. Bei der DM können sie auch als Team gewertet werden – und somit hat dieses Trio sogar eine Titelchance. Für Sarina ist es mit dem Siebenkampf das bereits vierte DM-Ticket nach 100 und 200 Meter sowie im Hochsprung! Bei der U20 lösten Marlena Kahl, Josy May Diekmann und Leticia Heinrichs als Team mit 12.278 Punkten (DM-Norm 12.000 P.) das Ticket für die DM im Mehrkampf, Marlena sogar im Einzel (DM-Norm sind 4.400 Punkte, sie hat 214 Punkte mehr auf dem Konto).
Überragend bei den U20-Mädels den Mehrkampf bestritt Marlena Kahl, die sich um etwa 500 Punkte verbesserte, neue Bestleistungen im Weitsprung und über 800 Meter aufstellte. Bemerkenswert ist auch der Auftritt von Leticia Heinrichs. „Im Training hat sie sich die Bänder gedehnt, sich dennoch in den Dienst des Teams gestellt, um die DM-Quali mit ihren Kolleginnen zu schaffen. Sie hat sich durchgebissen, sogar noch Bestleistungen im Speerwurf und über 800 Meter aufgestellt. Große Hochachtung“, lobt Trainer René Johanning den großen Willen der Sportlerin. Anerkennende Worte gab es auch von Coach André Düsterhöft: „Nach dem durchwachsenen ersten Wettkampftag haben sich alle Mädels am zweiten Tag gesteigert und die DM-Qualifikation klar gemacht.
Ich war die zwei Tage schon sehr nervös und angespannt, ob wir die gesteckten Ziele erreichen. Ich bin jetzt sehr happy, dass es geklappt hat.“
Bemerkenswert war die Leistung von Anna Deitert im Speerwerfen. Sie verbesserte ihre Bestleistung in den drei Versuchen gleich zwei Mal und schaffte sehr gute 41,86 Meter! Über 800 Meter fightete sie hinter Sarina Brockmann bis zur Erschöpfung und wurde Zweite. Sehr stark trumpfte das Frauen-Trio mit Sarina, Nina und Anna zum Auftakt am zweiten Wettkampftag auf.
„Alle sind über fünf Meter gesprungen“, freut sich Düsterhöft. „Und René Johanning hat Sarina super beim Speerwurf gecoacht. 36,05 Meter sind das Resultat. Ganz stark. Bei Sarina sind im Mehrkampf 5.600 Punkte drin, wenn der erste WettkampfTag besser läuft. Sie hatte allerdings auch heftigen Gegenwind über die Hürden (2,5 m/Sekunde) und über 200 Meter (1,3 m/Sek.) erwischt.“
In ihrem ersten Siebenkampf hat sich Josy May Diekmann gut verkauft und noch eine Bestleistung im Speer aufgestellt. Gut abgeliefert hat Nina Wältz, vor allem im Hochsprung, im Weitsprung und über die 100 Meter Hürden.
Nicht so Top gelaufen ist es im Zehnkampf bei der U20 männlich, die als Team die DM-Qualifikation verpasst haben. „Wenn alle drei mit dem Stab Minimum 3,20 Meter gesprungen wären, hätte es gereicht“, sagt René Johanning. „Bis auf den Stabhochsprung und Diskuswurf sind alle anderen Disziplinen gut bis sehr gut gelaufen. Über 400 Meter waren alle überragend. Absolut spitze war Lukas Homburg im Speerwurf. Er hat das Gerät zum ersten Mal über 50 Meter geworfen. Top!“
Ebenfalls überragend war der abschließende 1.500-Meter-Lauf von Robin Wittemeier, der diesen sogar gewonnen hat. „Er hat seine Bestzeit gleich um etwa 30 Sekunden verbessert. Auch über die 110 Meter Hürden war das gut von ihm. Ich wusste schon immer, dass Robin gut laufen kann“, sagt André Düsterhöft. Im Zehnkampf hat sich Robin von 5.099 auf 5.437 Punkte verbessert. Damit war er in der Endabrechnung um einen Punkt besser als Ardian Böhme, der sich im Weitsprung etwa um 50 Zentimeter verbessert hat.