Neun Mädchen vom Städtischen Gymnasium Löhne gewinnen im Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" den souverän den Kreismeistertitel und qualifizieren sich für das Landesfinale
Viele Jahre waren die Schülerinnen vom Gymnasium Löhne, die Tischtennis auf hohem Niveau spielten, das Aushängeschild. Mehrere Male reichte es sogar zur Teilnahme bei "Jugend trainiert für Olympia" in Berlin. Jetzt treten die Leichtathletinnen aus dem Schatten, und vielleicht dürfen sie auch mal in die Bundeshauptstadt. Den ersten Schritt haben sie gemacht mit dem Gewinn des Kreismeistertitels bei der U16 und der Qualifikation für das Landesfinale am 11. Juli in Wesel. "Und das war schon eine Sensation", sagt Karl-Heinz "Kalle" Held, der Trainer beim TV Löhne-Bahnhof ist, und in Minden mit Sportlehrerin Ariane Papke-Maxa und Lehrer Helmut Beversdorff diese neun Mädchen des Jahrgangs 2001/2002 coachte.
Einige davon sorgten zuletzt mit ihren Erfolgen im Trikot des TVL für sportliche Schlagzeilen. Ein LA-Team vom Löhner Gymnasium war ewig, wenn überhaupt mal, bei so einem Wettbewerb gestartet - und dann legten die neun Mädchen eine bärenstarke Premiere hin mit 7.216 Punkten. Sie distanzierten deutlich die favorisierten Sportgymnasien Bessel in Minden (3. Platz, 6.805 Punkte) und Freiherr-vom-Stein in Bünde (2. Platz, 7.131 P.).
Außer den üblichen "Stars" beim TVL überzeugten auch die noch in der zweiten Reihe angesiedelten Mädchen mit persönlichen Bestleistungen und trugen wesentlich zu diesem großartigen Erfolg bei. So traten gleich drei frische Gesichter beim ersten Wettkampf des Tages im Kugelstoßen an. Dabei übertraf Lina von Hören erstmals die Neun-Meter-Marke. Zu diesem Zeitpunkt waren sich die Trainer vom Freiherr-vom-Stein relativ sicher, dass sie den Wettkampf im Griff hatten. Aber das sah nach der Staffel dann schon ein wenig anders aus, als die Löhner souverän in 52,10 Sekunden mit einer halben Sekunde Vorsprung vor den Bündern gewannen. Das Bessel verlor an dieser Stelle bereits viel an Boden. Aber der heimliche Siegeszug der Löhner hatte damit erst begonnen. Im Sprint lieferte die tagesschnellste und mehrfache Westfalenmeisterin Sarina Brockmann ein gewohnt starkes Rennen in 12,8 Sekunden ab und Jana-Marie Möller erkämpfte in persönlicher Bestzeit über 800 Meter viele Punkte. Im anschließenden Speerwurf überzeugten die Löhnerinnen dann gleich noch mal mit persönlichen Bestweiten. Charlotte Haas schleuderte das Wurfgerät auf 30,70 Meter, Nina Wältz überraschte mit der persönlichen Bestweite von 27,45 Metern(2 Meter über den Erwartungen) und Nina von Hören sicherte die Disziplin mit guten 22 Metern ab.
Aber durch die überragenden Wurfweiten der Bünder Mädchen wähnten die sich wieder auf Siegeskurs. Der Wettkampf wurde somit immer spannender. Die eigentliche Wende in diesem Wettkampf kam dann in den abschließenden Sprüngen. Da dominierten die Wettkampf erfahrenen Löhnerinnen dann deutlich. Im Weitsprung pulverisierte Sarina Brockmann ihre Bestweite mit dem letzten Sprung auf 5,42 Meter. Die Konkurrenz staunte. Charlotte Haas schaffte die Fünf-Meter-Marke dann mit Müh und Not (5,01 m), nachdem sie ohne Pause nach dem gewonnenen Hochsprung-Wettbewerb (1,72 m) an den Start gehen musste. Neben Charlotte überzeugten im Hochsprung auch Nina Wältz (1,52 m) und Anna Eilerts (1,36 m). Am Ende hing dann eigentlich alles vom 800-Meter-Lauf ab. Auch hier überzeugten Jana-Marie Möller (gewann in 2:33,00 Minuten), Lea Wegener (persönliche Bestzeit in 2:44,00) und Anna-Mieke Möller (persönliche Bestzeit in 3:05,00). Insgesamt zeigte das Team vom Städtischen Gymnasium neben klasse sportlichen Leistungen auch einen großartigen Teamspirit: Beim Ein- und Auslaufen, Anfeuern, Anspornen, Jubeln und Trösten.