Bei den Ostwestfalenmeisterschaften in Paderborn zeigten sich die Löhner Athleten und Athletinnen von der besten Seite. Der überragende Athlet des Wochenendes war dabei Jannik Hartmann, der seine Sonderstellung in der A-Jugendklasse einmal mehr unter Beweis stellte. Nach dem langen Zehnkampfwochenende konzentrierte sich Jannik auf seine Paradedisziplinen und lieferte eine überzeugende Vorstellung ab. Gleich im ersten Rennen über die 110 Meter Hürden pulverisierte er seine persönliche Bestzeit um 3 Zehntelsekunden auf sehr gute 15,67 Sekunden. Dabei war der Lauf noch nicht einmal optimal, da Jannik die sechste Hürde touchierte und so leicht aus dem Tritt kam.
Im Diskuswerfen- der einzigen Schwachstelle beim Zehnkampf in Oeynhausen- zeigte sich Jannik gut erholt und schleuderte den Diskus auf ausgezeichnete 38,97 Meter und verbesserte sich im Vergleich zum letzten Wettkampf um knapp vier Meter. „Mit diesen Leistungen hätte ich die Prognose von Kalle Held 6666 Punkten tatsächlich geschafft“. Aber bis zu den Deutschen Meisterschaften Ende August fliest dann ja noch eine Menge Wasser die Werre hinunter.
Im Hochsprung überzeugte Jannik mit seiner zweitbesten Hochsprungleistung von 1,91 Metern. Die 1,94 Meter sind demnächst fällig, denn die Sprünge über die 1,91 waren schon fast perfekt. Im Weitsprung dominierte Jannik seine Altersklasse. Mit der Weite von 6,57 Metern im ersten und dritten Versuch bei starkem Gegenwind waren Jannik und Trainer mehr als zufrieden.
Ohne Coaching auf dem Nebenplatz des Ahornparks (der Trainer betreute die anderen Athleten) lief es dann auch beim Kugelstoßen gut, wenn auch die 13-Metermarke diesmal nicht geknackt wurde. Aber mit 12,71 Metern und Platz eins war Jannik dann mehr als zufrieden.
Während des Kugelstoßwettkampfs fanden parallel im Stadion weitere Wettkämpfe statt und Trainer Kalle Held war mehr als gut beschäftigt. Dabei lieferten seine Athleten und Athletinnen geradezu sensationelle Bestleistungen ab. Allen voran Franziska Naujocks, die bei starkem Gegenwind als zweite über die 200 Meter eine neue persönliche Bestleistung ablieferte. Das war dann die zweite Qualifikationszeit für die Westfalenmeisterschaften. Über die 400 Meter waren dann Zeit und Platzierung die nächste Überraschung. Franziska überquerte als erste die Ziellinie nach 400 Metern und verbesserte ihre persönliche Bestleitung um mehr als eine Sekunde auf 62,32 Minuten. Und das bei böigen Winden. „Einfach toll. Jetzt habe ich meinen Ostwestfalenmeistertitel und gleich die Norm für die Westfalenmeisterschaften“ so die junge Löhner Sprinterin.
Marius Stratmeier war einerseits überaus zufrieden mit seinem hervorragendem 200- Meterlauf. Er verbesserte seine Bestleistung auf kaum für möglich gehalten 23,59 Sekunden. Aber der zweite Platz ärgerte ihn dann doch etwas. „Da war mehr drin, insbesondere die Schritte am Ende der Kurve waren nicht optimal“ so der Löhner Sprinter. Dabei hatte er sich doch letztlich total verausgabt, zumal das Finale zwischen den drei Ersten mehr als knapp und spannend war.
Im Speerwurf der Jugendlichen U20 überzeugte Marvin Föhse mit seinem ersten 50-Meter-Wurf. Das war dann nicht nur persönliche Bestleistung sondern auch der erste Titel für den vielseitigen Nachwuchsathleten. „Irgendwann macht der auch mal seinen ersten Mehrkampf“ so Vater Föhse über den vielseitigen Nachwuchsathleten.
Auf der Stadionrunde demonstrierten die Löhner Athleten dann, dass das lange Training auf dem Aqua-Magica-Gelände im Winter doch sinnvoll gewesen ist. Über die 400 Meter lieferten die Löhner eine überzeugende Vorstellung ab. Zehnkämpfer Andre’ Düsterhöft wollte die Kritik von Trainer Kalle Held am Zehnkampf nicht gelten lassen und gab über die 400 Meter richtig Gas. Mit 51,89 Sekunden unterbot er die Vorgabe seines Trainers locker und siegte vor Vereinskamerad Philipp Adler (52,81 und persönliche Bestleistung). Marian Benzin ging erstmals in dieser Saison an den Start und überzeugte als fünfter mit persönlicher Bestleitung von 55,71. Marius Stratmeier lief nach den 200 Metern über die Stadionrunde noch gute 54,44 Minuten und erzielte in der A-Jugendklasse den Bronzerang. Noch mutiger zeigte sich Vereinskamerad Fabian Beckmann, der sich an die 400-Meter-Hürdenrunde wagte. .Er siegte in guten 64,71 Minuten, obwohl das Rhythmisieren bei den suboptimalen Bedingungen (Windböen bis zu 3 Meter Gegenwind) gerade für die Hürdenrunde extrem schwierig sind. Diesen widrigen Verhältnissen trotzte dann 800-Meterläufer Jan-Wilhelm Dieckmann in überzeugende Manier. Die Renntaktik wurde vor Beginn mit Trainer Kalle Held nicht nur durchgesprochen sondern auch perfekt umgesetzt „Keine Führungsarbeit bei den Windverhälnissen, abwarten und dann vor der letzten Kurve angreifen“. Willi machte das perfekt, er kontrollierte das Feld auf Position drei und ließ dann auf den letzten 100 Metern die Konkurrenz mehr oder weniger stehen. 2:01,62 waren dann für den Lehramtsanwärter (Grundschule Löhne–Mennighüffen West) eine sehr gute Zeit und mal wieder ein Titel für sich und TV Löhne Bhf. Bemerkenswert waren dann auch noch die guten Leistungen von Zehnkämpfer Andre’ Düsterhöft, der seine Tagesschwerpunkt eindeutig – und das zurecht – auf die 400 Meter gelegt hatte. „Diesen Titel habe ich gewollt. Das war ich dem Trainer und mir schuldig“. Neben diesem Titel sammelte Andre’ gute Platzierungen und Leistungen im Hochsprung mit übersprungenen 1,94 Metern, im Stabhochsprung mit 4,20 Metern, mit ordentlichen 12,08 Sekunden über die 100 Meter bei 2,8 Metern Gegenwind und mit für ihn guten 35,82 Metern im Diskuswurf. Die Vizemeistertitel spielten dabei eher eine Nebenrolle.“ Der nächste Zehnkampf kommt gewiss. Und die 4,20 im Stabhochsprung und die 400-Meterzeit lassen da noch größere Dinge erwarten.
In der Frauenklasse zeigte sich Manja Wollner im Vergleich zu Bad Oeynhausen in allen Disziplin stark verbessert. Ihre beste Platzierung erreichte sie im Hochsprung mit 1,44 und Rang drei. 4,76 Meter im Weitsprung bedeuteten Rang fünf und die 14,29 Sekunden über die 100 Meter waren dann eine neue persönliche Bestleistung. „Geht doch, langsam ernährt sich das Eichhörnchen“ so Trainer und Athletin.
Sarah Niemeier, ehemalige Sportlerin des Jahres der Stadt Löhne, ging erstmals seit Beginn ihres USA-Studiums an den Start, um einen Testwettkampf für den anvisierten Halbmarathon zu absolvieren. In 20,03 Minuten belegte sie über 5000 Meter Rang drei, war mehr oder weniger zufrieden und zeigte sich optimistisch für die Starts auf den längeren Distanzen.
Insgesamt zeigten sich die Löhner Athleten und Athletinnen von ihrer besten Seite und untermauerten ihre besonderte Stellung in der Leichtathletik im heimischen Raum nicht nur durch die vielen Titel sondern die vielen persönlichen Bestleistungen. In den folgen Wochen müssen dann die jüngeren Jahrgänge ran, um zu beweisen, dass es in Löhne so erfolgreich weiter gehen wird.
|
|