Leonie Schwetje vom TV Löhne-Bahnhof läuft in Bad Kreuznach Testlauf über 300 Meter Hürden / Qualifiziert für Länderkampf
Das war wahrlich ein langer Ritt. Samstags Hinfahrt in die Pfalz mit Übernachtung in der Jugendherberge Wiesbaden. Am Sonntag der 300 Meter Hürdenlauf als obligatorischer Test für den Länderkampf am kommenden Samstag in Gladbeck (Westfalen gegen Holland) und dann die lange Rückreise.
Aber der Reihe nach. Für die Nominierung der jungen Löhner Nachwuchsathletin für deren ersten Länerkampfeinsatz verlangte der westfälische Leichtathletikverband den Start bei den Westdeutschen U16 Meisterschaften in Bad Kreuznach als sogenannten Test. Und deshalb machte sich das Löhner Team mit den Zehnkämpfern Andre’ Düsterhöft und Steffen Biermann als Coaches und Lea Reichelt als zweite Teilnehmerin auf die weite Reise.
Trainer Kalle Held sah die gesamte Mission eher kritisch. „800 km für einen 300 Meter Hürdenlauf und einen Hochsprungwettkampf für Lea, das ist doch eher kontraproduktiv und alles andere als ökonomisch.“ Da Kalle als Betreuer bei den gleichzeitig stattfindenende Kreismeisterschaften zugegen sein musste übergab er seine beiden Athletinnen in die Obhut der älteren Athleten, wenn auch mit einem nur unguten Gefühl. Aber er durfte seine Meinung revidieren.
Erstens gelang die Reise und wurde von allen Beteiligten als spannend und zweitens als erfolgreich gewertet. Denn Leonie wurde im ersten Finallauf erste und durfte sich über die persönliche Bestleistung von 47,73 Sekunden freuen. Damit hat sie sich in den drei bisherigen Läufen von den Ostwestfalenmeisterschaften über die westfälischen Meisterschaften bishin zu den Westdeutschen kontinuierlich verbessert und blieb als jeweilige Meisterin ungeschlagen. Allerdings war der zweite Lauf der Konkurrenz dann in Bad Kreuznach schneller und somit war der Titel futsch. Aber damit war nun auch wirklich nicht zu rechnen, da Leonie die kommenden Jahre noch den Siebenkampf als Hauptdisziplin ansieht. Die Zeit von 47,73 Sekunden ist wirklich aller Ehren wert und zeigt das Potential der jungen Athletin auch auf dieser Strecke auf.
Somit steht dem Start am kommenden Wochenende nichts mehr im Wege. Als zweite Starterin geht Vivien Gronde dann auch mit an den Start, wobei die 800 Meter ins Visier genommen werden. Lea Reichelt verkaufte sich in Bad Kreuznach achtbar. Mit übersprungenen 1,49 Metern blieb sie zwar unter ihrer diesjährigen Bestleistung von 1,56, aber aufgrund der Regelung der Höhensteigerung um 5 anstelle der üblichen 3 oder 4 cm von einer Sprunghöhe zur anderen blieb sie nach übersprungenen 1,44 und 1,49 Metern dann doch an der nächsten Höhe von 1,54 hängen. Schade. Aber ein Wettkampf auf so hohem Niveau ist dann doch noch eine Nummer zu groß. Mit dem kommenden Länderkampf nimmt die lange Wettkampfsaison – abgesehen vom Kreisvergleichskampf – dann ein Ende, wobei die Saison als eine der besten in die Löhner Vereinsgeschichte eingehen wird.