Silber bei den Westfalenmeisterschaften über die 800 Meter

Den größten Erfolg in ihrer noch jungen Läufer-Karriere erzielte die 14-jährige Vivien Gronde vom TV Löhne-Bahnhof über die 800 Meter bei den Westfalenmeisterschaften der U15 in Paderborn. Nachdem sie sich bei den Ostwestfalenmeisterschaften als Vizemeisterin für ihre ersten Titelkämpfe auf Landesebene qualifizierte und eine neue Hallenbestleistung in 2:30 Minuten aufstellte, stand sie diesmal vor einer noch viel schwierigeren Aufgabe. So musste sie gleich gegen mehrere Athletinnen mit besseren Vorergebnissen antreten.

Platz drei war eigentlich das Traumziel, aber manchmal gehen Träume nicht nur in Erfüllung, sondern werden gar noch überboten. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Im ersten der drei Zeit-Endläufe gingen die fünf mit der besten Zeit gemeldeten Athletinnen an den Start. Vivien Gronde sollte sich eigentlich laut taktischer Marschroute an Platz zwei einordnen.

Aber das Rennen nahm einen ungewohnten Gang, denn die Favoritinnen begannen das Rennen für einen Zeit-Endlauf viel zu langsam. Trainer Karl-Heinz „Kalle“ Held erkannte die Gefahr eines solch taktischen Bummelrennens und forderte lautstark mehr Engagement und Risikobereitschaft seiner Athletin. Und die kapierte sofort und setzte sich engagiert an die Spitze des Feldes. Dabei stürzte eine ihrer Hauptkonkurrentinnen. Vivien Gronde behauptete den 1. Platz bis kurz vor dem Ziel, musste aber der Favoritin aus dem Sauerland doch noch knapp den Vortritt lassen. 2:68,80 zu 2,72,23 Minuten. Da fehlten nur einige Zentimeter zum Titelgewinn.

Aber Vivien Gronde hatte natürlich nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen – und das in persönlicher Bestzeit, die über drei Sekunden unter der Bestmarke aus Bielefeld lag. Für die Sommersaison eröffnen sich damit natürlich tolle Perspektiven, denn in den beiden letzten Hallenrennen wurden nicht nur Bestzeiten aufgestellt, sondern auch taktische Erfahrungen gesammelt. „Irgendwann laufe ich einfach von Beginn an auf Sieg. Mal sehen ob das klappt“, sagte die junge Athletin vom TVL.

Leonie Schwetje ging ebenfalls für den heimischen Klub an den Start. Mit der zehntbesten Vorlaufzeit von 45,18 Sekunden über die 300 Meter, gelaufen als Vize-Ostwestfalenmeisterin in Bielefeld, ging sie an den Start. Obwohl die Vorbereitung aufgrund einer Klassenfahrt und einhergehender grippaler Erkältung nicht gerade optimal war, ging sie hochmotiviert an den Start. Sie erwischte im ersten Lauf gleich drei der schnellsten Konkurrentinnen im Feld. Außerdem musste sie auf der ungünstigen Innenbahn laufen. Aber Leonie Schwetje zeigte sich unbeeindruckt und lief überraschend auf Platz zwei in persönlicher Bestzeit von 44,80 Sekunden. In den folgenden Läufen wurde diese Marke dann doch unterboten. So reichte es immerhin für einen Platz in den Urkunden-Rängen.

 Wenig rund lief es an diesem Tag für den „Supermann“ der Ostwestfalenmeisterschaften, Jan Maurice Menne. Er musste mit der Jugend-Mannschaft von Arminia Bielefeld am Vortag noch ein schweres Spiel in Leverkusen absolvieren. Diese Anstrengungen hatte Familie Menne nicht so recht eingeschätzt und so blieb der TVL-Athlet weit unter seinen Möglichkeiten. Im Vorlauf lief er in 7,63 Sekunden noch eine persönliche Bestleistung und qualifizierte sich für die beiden Endläufe. Aber dann ließen die Kräfte doch zunehmend nach.
Im Weitsprung reichte es noch zu Rang sechs. Im Hochsprung blieb er bei 1,62 Metern hängen. Gerade hier hatte er sich einen Platz auf dem Treppchen ausgerechnet. Aber da war er auch schon fünf Stunden im Wettkampf. Mutter und Vater einschließlich Trainer Held hatten es da nicht leicht, den frustrierten Athleten wieder aufzubauen. Aber die Ursachen sind ja leicht analysiert. „ Bei Westfalenmeisterschaften muss man eben ausgeruht an den Start gehen. Da ist die Konkurrenz doch schon optimal vorbereitet und spezialisiert“, so die Erkenntnis von Athlet und Betreuerstab.

Insgesamt können die Leichtathleten des TV Löhne-Bahnhof sowohl mit dem Wochenende in Paderborn als auch dem Stabhochsprung im Werre-Park zufrieden sein. Die Wintersaison ist nun zu Ende und es geht einschließlich Trainingslager in den Osterferien in die Vorbereitungsperiode. Ab Mitte April beginnt  die Sommersaison und der sehen die heimischen Leichtathleten mehr als optimistisch entgegen.