Einen „Sahnetag“ von der LG Bünde-Löhne bei den OWL-Meisterschaften erwischt Dafine Kouakam. Sehr stark auch Lasse Ransiek.

Eines mal gleich vorweg: Die OWL-Meisterschaften der Leichathleten und Leichtathletinnen im Paderborner Ahorn-Sportpark litten ganz extrem unter der 2Gplus Regel (geimpft und aktueller Test). Viele junge Sportler konnten diese Vorgabe nicht erfüllen und mussten zu Hause bleiben. Vor kurzem bei den Westfalenmeisterschaften in Dortmund reichte noch ein aktueller Corona-Test. Was dieser Unsinn soll, das können wahrscheinlich nicht mal die verantwortlichen Funktionäre für diese Titelkämpfe logisch begründen.

So vermiest man den jungen Sportlern und Sportlerinnen die Lust an ihrem Sport. Schon in den zurückliegenden zwei Jahren der Corona-Pandemie gab es nur wenige Veranstaltungen, hatten viele junge Aktive gar keine Wettkämpfe bestritten. Und dann bremst man diese mit so unsinnigen Maßnahmen nun bei den OWL-Meisterschaften erneut vom aktiven Sporttreiben aus. Auch von der heimischen LG Bünde-Löhne mussten einige Aktive deshalb für die Titelkämpfe absagen.

Die zwei Corona-Jahre haben den Sportvereinen sowieso mächtig zu schaffen gemacht. „Einige Trainer aus benachbarten Vereinen berichteten mir, dass in den vergangenen zwei Jahren viele Leichtathleten und Leichtathletinnen mangels sportlicher Perspektive aufgehört hätten. Es gäbe in ihren Klubs große Probleme im Nachwuchsbereich und viele Kinder kämen auch erst gar nicht mehr zum Sport“, berichtet Trainerin Monika Gräfe von der LG Bünde-Löhne von ihren Gesprächen mit Kollegen am Rande der Wettkampfstätte im Ahorn-Sportpark. Monate langer Stillstand wegen Lockdown und diversen auch oft logisch nicht nachvollziehbaren Verordnungen hätten den Sportlern die Lust und Laune vermiest, hätten diese sich dann anderweitig orientiert abseits des Sportes. Zwei Jahre ohne Wettkampf für viele beim jungen Nachwuchs haben Spuren hinterlassen. Die Vereine müssen nun kräftig die Werbetrommel rühren, um junge Leichtathleten und Leichtathletinnen das sportliche Treiben im Verein wieder schmackhaft zu machen.
Aber zurück zum aktiven Sport im Ahorn-Sportpark. Die Teilnehmer von der LG Bünde-Löhne hatten großen Bock und einige zeigten auch klasse Leistungen. „Im Vordergrund bei diesen OWL-Meisterschaften stand für unsere Athleten, dass sie Spaß am Wettkampf haben und Erfahrungen sammeln. Für einige war es der erste Wettkampf überhaupt in der Halle“, sagt Trainer André Düsterhöft, der von Steffen Biermann (Abteilungsleiter beim TV Löhne-Bahnhof) und Monika Gräfe bei der Betreuung der Löhner Athleten unterstützt wurde.
Um die Bünder Sportler und Sportlerinnen in der LG kümmerte sich Sven Hülshorst. Vom hoffnungsvollen Nachwuchs hinterließ vor allem Dafine Kouakam vom Jahrgang 2007 in der W15 einen nachhaltigen Eindruck. „Sie erwischte einen Sahnetag“, lobt André Düsterhöft die junge Athletin. „Insgesamt ist von allen Mädels noch einiges zu erwarten – wenn sie dabei bleiben und fleißig weiter trainieren.“ Dafine „explodierte“ leistungsmäßig insbesondere im Hochsprung mit neuer persönlicher Bestleistung von 1,40 Meter (die alte Marke aus dem Sommer lag bei 1,28 Meter), was am Ende mit dem 3. Platz belohnt wurde. Und sie hatte noch genügend Platz zwischen ihrem Körper und der Latte, scheiterte dann knapp an den 1,45 Meter. Das war die Siegerhöhe.
Stark präsentierte sie sich auch im Weitsprung, wo sie mit 4,18 Meter Vierte wurde und sich um etwa einen halben Meter verbesserte. Top waren auch die 8,70 Sekunden über die 60 Meter, was Platz drei nach dem Vorlauf bedeutete.
Bestleistungen stellte auch Maleen Brinker vom Jahrgang 2007 (W15) auf: Im Weitsprung verbesserte sie sich um etwa einen halben Meter auf 4,13 Meter (5. Platz), über die 60 Meter im Vorlauf auf 9,12 Sekunden und im Hochsprung auf 1,25 Meter (5.Platz). Nele Heinrichs wurde in der W15 Dritte im Weitsprung mit 4,29 Meter, und über 60 Meter lief sie im Vorlauf 9,25 Sekunden. Im Kugelstoßen in W15 gewann mit neuer persönlicher Bestmarke von 9,11 Meter und großem Vorsprung von etwa 1,70 Meter auf die Zweitplatzierte die Bünderin Pia Fieseler. Ein hoffnungsvolles Talent ist auch Efi Siggemann (Jahrgang 2012). In der W12 wurde sie im Weitsprung mit 3,62 Meter Neunte, im Vorlauf über 60 Meter lief sie in 9,91 Sekunden über die Ziellinie. In drei Disziplinen startete Jule Falkenau (Jahrgang 2010, W12). Über 800 Meter wurde sie Fünfte in 2:52,72 Minuten, über 60 Meter lief sie im Vorlauf 9,63 Sekunden und im Weitsprung sorgte sie für Gesprächsstoff. Der weiteste Satz in der Grube war 3,33 Meter! Eine Schnapszahl und der 13. Platz.
Stark präsentierte sich in der M13 der Bünder Lasse Ransiek (Jahrgang 2009). Im Hochsprung gewann er mit 1,45 Meter. Die alte Marke war 1,25 Meter. „Das war eine regelrechte Leistungsexplosion“, sagt Trainerin Monika Gräfe. „Am Mittwoch habe ich ihn beim Training gesehen, da ging fast nichts.“ Sehr stark von Lasse waren auch die 2:32,34 Minuten über 800 Meter. Das war Platz zwei, nur ganz knapp hinter dem Sieger in 2:32,09 Minuten. Über diese Mittelstrecke neue persönliche Bestzeit in 2:41,97 Minuten lief Andre Gesing. Das war in M15 der 2. Platz. Überragend waren die 2:17,11 Minuten von Westfalenmeister Maximilian
Helpenstein (LF Lüchtringen). Der Löhner Tim Gräfe (M15) stieß die Kugel bei 8,04 erstmals über die acht Meter.