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Sarina Brockmann glänzt bei der DM über die 200 Meter mit einer Leistungsexplosion und holt sich Bronze. Charlotte Haas holt Bonze im Hochsprung

Sie waren nicht üppig an der Zahl die Veranstaltungen für die Leichathleten in Corona-Zeiten in den zurückliegenden Monaten. Aber bei diesen wenigen Sport-Events sorgten vor allem die weiblichen Löhner Athleten dann für die Lichtblicke in der heimischen Leichtathletik-Szene, sorgten sie für sportliche Schlagzeilen mit neuen persönlichen Bestmarken und auch für Medaillen bei diversen Meisterschaften. So auch wieder am vergangenen Sonntag bei den nationalen Titelkämpfen der U20 in Heilbronn.

dm 2020 09 06 2Für das Trio Charlotte Haas, Sarina Brockmann und Trainer André Düsterhöft dürfte es eine fröhliche Heimfahrt gewesen sein – trotz der langen fünf Stunden Autofahrt. Denn im Gepäck hatten die beiden Sportlerinnen jeweils die Bronzemedaille! Sarina Brockmann über 200 Meter und Charlotte Haas im Hochsprung. Das sind in der zu Ende gehenden Saison noch mal richtige Duftmarken. „Ich habe es immer noch nicht so ganz realisiert, kann es kaum fassen“, sagt Sarina Brockmann gestern im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ich habe nach dem Zieleinlauf der Siegerin und der Zweitplatzierten gratuliert und dann beim Blick auf die Anzeigetafel erst realisiert, dass ich Dritte geworden bin. Da habe ich nur die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und mich riesig gefreut“, beschreibt die 18-Jährige ihre sehr, sehr emotionale Gefühlswelt. Es ist nämlich noch gar nicht so lange her, da flossen bei Sarina noch einige Tränchen nach dem Nuller im Hochsprung bei den Deutschen Meisterschaften im Siebenkampf in Vaterstetten – und das kostete sie vor zwei Wochen eine gute Platzierung als Sechste unter den anvisierten Top 8. Vaterstetten ist nun ausradiert aus dem Kopf nach diesem tollen Erfolg in Heilbronn.
Was die Bronzemedaille noch zusätzlich aufwertet, ist die hervorragende Zeit von Sarina Brockmann, die ihre alte Bestmarke quasi pulverisierte. Schon beim Vorlauf waren 24,53 Sekunden sehr gut – und im Finale setzte die Löhnerin mit 24,08 Sekunden (!) noch einen drauf und verbesserte ihre bisherige Bestmarke um etwa sieben Zehntel (!) Sekunden. Sarina schien im Heilbronner Stadion zu schweben. Und dabei war die 18-Jährige körperlich ein wenig angeschlagen mit Schnupfen. Der schien sie aber eher zu beflügeln als zu hemmen. „Nach der guten Zeit im Vorlauf habe ich mir gesagt, im Finale Vollgas geben und das letzte aus dem Körper rausholen“, erzählt Sarina Brockmann. Das dürfte auch ihr letzter Wettkampf über diese Sprint-Strecke von 200 Meter in diesem Jahr gewesen sein.

dm 2020 09 06 3Teamkollegin Charlotte Haas machte sich gestern Nachmittag mit Trainer André Düsterhöft bereits wieder auf nach Dessau, wo heute ein Internationales Meeting Athleten von überall anlockt. Bronze in Heilbronn im Hochsprung mit 1,74 Meter löste bei ihr große Freude aus, hat sich die Schinderei in der Corona-Saison mit viel Home-Training über Monate dann doch ausgezahlt. „Die letzte Trainingseinheit im Verein war gut. Somit war ich erleichtert, hatte große Lust auf den Wettkampf bei der DM und bin mit Spaß in Heilbronn gestartet“, sagt Charlotte Haas. Die 19-Jährige meisterte alle Höhen im ersten Versuch: 1,60, 1,65, 1,70 und 1,74 Meter. Erst bei 1,77 Meter war Schluss. Die Siegerin und Zweitplatzierte überquerten die Latte jeweils bei 1,80 Meter – und das ist eine Höhe, die Charlotte in diesem Jahr im Juli in Essen auch schon gesprungen ist.
„Ich bin sehr zufrieden mit den Beiden. Bei Sarina war das ja eine re gelrechte Leistungsexplosion, echt der Hammer. Da waren wir alle Drei überrascht“, sagt Trainer André Düsterhöft. Übrigens: Sowohl für Charlotte als auch Sarina war es mittlerweile die dritte Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft.

 

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