Robin Wittemeier und Aaron Thies sind Westfalenmeister.
Sie machen sportlich wieder auf sich aufmerksam. Die Leichtathleten und Leichtathletinnen des TV Löhne-Bahnhof gehen bei überkreislichen Wettkämpfen auf die Jagd nach Bestleistungen und Titeln. Am vergangenen Wochenende starteten sie in diversen Disziplinen bei den Westfalenmeisterschaften, die in Dortmund und Unna durchgeführt wurden. Im Ruhrgebiet durften sich mit Robin Wittemeier im Weitsprung und Aaron Thies im Hochsprung zwei Athleten mit dem Titel eines Westfalenmeisters schmücken.
„Diese Hallenrunde ist eine Art Leistungstest für die Athleten und Athletinnen, wo sie aktuell leistungsmäßig stehen und woran noch zu arbeiten ist. Es ist sozusagen ein Eingrooven im Hinblick auf die Freiluftsaison“, sagt Trainer André Düsterhöft, der zum überwiegenden Teil mit den Leistungen am Wochenende zufrieden war, einige sogar als sehr gut bezeichnete.
Am Freitag feierte Robin Wittemeier seinen 17. Geburtstag und tags darauf beschenkte er sich selbst mit dem Westfalenmeister-Titel in seiner Parade-Disziplin Weitsprung (U18). Mit 6,44 Meter (Bestleistung draußen sind 6,61 m) sprang er auf den 1. Platz - und das quasi aus der „kalten Hose“. Trainiert hatte er hierfür einmal in zwei Wochen. Nur fünf Minuten vor dem Weitsprung stand er am Start über 60 Meter Hürden, die er im 2. Vorlauf mit 9,62 Sekunden als Vierter beendete. Das reichte nicht für den Endlauf.
Über 400 Meter (in der Halle zwei Runden über jeweils 200 Meter) wurde er Fünfter in 55,13 Sekunden. „Das ist sehr stark“, lobt Trainer Düsterhöft. „Die erste Runde hat er langsamer angefangen.“
Im Einsatz in Dortmund war auch ein Frauen-Trio vom TVL. Marlena Kahl (18 Jahre, U20) warf im Kugelstoßen mit 9,47 Meter neue persönliche Bestweite, wurde Siebte. „Das war richtig gut“, sagt Düsterhöft. Ebenfalls ein 7. Platz wurde es mit 5,08 Meter im Weitsprung. „Es war ein guter Wettkampf von Marlena, in dem viel mehr drin war. Sie hat nie das Brett getroffen und somit viele Zentimeter verschenkt“, sagt der Trainer.
Über 60 Meter Hürden lief sie in ihrem Vorlauf sehr gute 9,24 Sekunden, verzichtete aber auf eine Endlauf-Teilnahme, da die Prioritäten woanders gesetzt waren.
Nina Wältz (20, Frauen) startete nur im Weitsprung und wurde Achte mit 5,09 Meter. Sarina Brockmann (20 Jahre, Frauen) sprang im Weitsprung mit 5,68 Meter auf den 2. Platz. Es war viel mehr drin, denn beim Absprung verschenkte sie 15 bis 20 Zentimeter, weil sie den Balken nur mit der Fußspitze berührte. „Es ist eine Lotterie bei ihr“, sagt Düsterhöft.
Im Kugelstoßen wurde sie Zehnte. Die 9,96 Meter waren ihre bisher zweitbeste Weite (10,16 m im Dezember, Paderborn).
Der Bünder Ardian Böhme belegte über 60 Meter Hürden in 9,00 Sekunden den 3. Platz.
In Unna stand nur der Hochsprung auf dem Plan. Westfalenmeister wurde Aaron Thies (Jahrgang 2001) mit sehr guten 1,90 Meter (Bestwert in der Halle 1,93 m). Er sprang aus der „kalten Hose“, da er wegen Studium kaum trainiert hatte. Unglücklich lief der Wettkampf für Marlena Kahl. Mit sehr guten 1,61 Meter wurde sie wegen eines Fehlversuches mehr gegenüber der Siegerin „nur“ Zweite.
Ebenfalls Zweite wurde Sarina Brockmann (Frauen) mit 1,73 Meter. Das hat alle gefreut, denn Trainer und Sportlerin haben daran hart gearbeitet. Gemeinsam Fünfte wurde Nina Wältz mit der ehemaligen Teamkollegin Charlotte Haas (TV Wattenscheid) mit 1,65 Meter. „So hoch ist Nina schon lange nicht mehr gesprungen. Das gibt ihr Selbstvertrauen“, freut sich der Trainer. Den 3. Platz mit 1,84 Meter belegte Ardian Böhme. Alle sprangen mit verkürztem Anlauf.