Gut gepokert und den Titel gewonnen
Das Ischelandstadion in Hagen war ein gutes Pflaster für die weiblichen und männlichen Leichtathleten der LG Bünde-Löhne. Am Samstag bei den NRW-Meisterschaften trumpften die Frauen und Männer auf, tags darauf bei den Westfalenmeisterschaften waren es die Teilnehmer bei der U16 (unterteilt in Konkurrenzen M15, M14). Und es gab wieder Grund zum Jubeln.
Der Löhner Tom Wittemeier (M14) holte sich den Titel im Hochsprung – und das war eine ganz heiße Kiste. „Das war wie Lotterie. Gepokert und gewonnen“, bringt es Trainerin Monika Gräfe auf den Punkt. Gleich bei vier Athleten war bei 1,58 Meter Endstation, so dass am Ende die weniger gebrauchten Versuche den Ausschlag gaben – und da war der 13-Jährige aus Löhne der glückliche Gewinner.
Er meisterte diese Höhe im zweiten, die anderen drei Konkurrenten erst im dritten Versuch. „Das kann auch anders ausgehen und man wird nur Vierter. Da braucht man das Quäntchen Glück, und das hatte Tom an diesem Tag“, sagt Monika Gräfe. Umso höher ist dieser Erfolg einzustufen, da Tom Wittemeier nur wenig trainiert hatte.
In der M15 starteten Finn Ruschel und Tim Gräfe. Letzterer ging im Diskuswerfen als Bester bei der gemeldeten Vorleistung mit berechtigter Medaillenchance in den Ring. Umso enttäuschender war das Ergebnis dann als Vierter mit 31,44 Meter. Da hat der 14-Jährige viel mehr drauf und auch schon gezeigt. Beim Warmmachen fluppte es auch noch prima, warf Tim die runde Scheibe zwei Mal auf etwa 35 Meter – und wäre mit dieser Weite Zweiter geworden.
Der Zweitplatzierte kam auf 32,67 Meter, der Sieger war mit 37,98 Meter weit voraus. „Tim war beim Wettkampf bei jedem Durchgang als Neunter an der Reihe, und das muss ihn mental wohl zu sehr beeinflusst haben. Als er in den Ring ging, ging nichts mehr. Ich konnte mich nicht mehr vernünftig drehen, hatte Pudding in den Beinen, erzählte er mir“, erklärt Mutter Monika Gräfe die emotionalen Befindlichkeiten ihres Sohnes. Es war wohl zu viel Lampenfieber. Nach dieser Enttäuschung ging es für Tim Gräfe gleich weiter mit dem Speerwerfen. Das lief erst auch nicht so recht, trotzdem schaffte es der Löhner in den Endkampf und wurde immerhin Sechster mit persönlicher Bestleistung von 34,13 Meter. Diese Weite haute er im sechsten und letzten Versuch raus.
Ebenfalls in dieser Altersklasse war noch Teamkollege Finn Ruschel unterwegs. Auch der erlebte eine AchterbahnFahrt der Gefühle: Erst ist er die 300 Meter gelaufen und wurde am Ende Sechster in 41,70 Sekunden. Mit dieser Zeit war er Schnellster im 1. Lauf, aber der 2. Lauf war um einiges schneller und so wurde er nach hinten durchgereicht, denn es gab keinen Endlauf. Nach diesem Sprint war der 14-Jährige erst mal richtig platt. Er musste sich allerdings schnell wieder aufpäppeln,denn nur 25 Minuten später stand die Weitsprung-Konkurrenz an. Die Regeneration klappte gut und Finn sprang mit 5,32 Meter neue Bestleistung und auf den 7. Platz.
Beste von den Bünder Athleten in der LG Bünde-Löhne war Pia Fieseler (W15). Sie wurde jeweils Zweite im Diskuswurf (25,91 m) und Kugelstoßen. Da waren die 10,33 Meter neue Bestleistung.
Weitere Ergebnisse: Lasse Ransiek (M14) im Hochsprung mit 1,48 Meter Neunter und Lennart Beckhoff (M14) mit 1,44 Meter Zehnter. Nele Heinrichs (W15) im Vorlauf über 100 Meter 14,43 Sekunden.