Sarina Brockmann holt sich souverän den NRW-Titel im Siebenkampf. Viele Bestleistungen von Athleten der LG Bünde-Löhne.
Sie sollten Spaß haben. Denn mit Spaß und Freude lässt es sich besser performen, ist Leistung leichter abzurufen. Und Spaß hatte vor allem Sarina Brockmann bei den NRW-Meisterschaften im Mehrkampf im lippischen Lage. Die 20-jährige Vorzeige-Athletin der LG Bünde-Löhne holte sich souverän den Titel im Siebenkampf bei den Frauen und löste gleichzeitig das Ticket für die Deutschen Meisterschaften. Es ist bereits das dritte Ticket (!) nach dem Hochsprung und den 100 Meter Hürden.
Aber ausgerechnet im Hochsprung lief es nach der Bestmarke von 1,76 Meter vor zwei Wochen in Blomberg nicht wie gewünscht. Die „nur“ 1,60 Meter schlugen bei Sarina Brockmann mächtig aufs Gemüt. Zuvor hatte es noch eine neue Bestzeit über 100 Meter Hürden gegeben. Die neue Bestweite von 9,88 Meter im Kugelstoßen in der dritten Siebenkampf-Disziplin war dann wieder Balsam fürs Gemüt.
Nach der Bestweite von 5,86 Meter im Weitsprung („Sarina hat endlich das Brett optimal getroffen“, erklärt Trainer André Düsterhöft) zum Wettkampf-Auftakt am zweiten Tag strahlte sie wieder mit der Sonne um die Wette - und der Rest war dann ein Selbstläufer bis zum Titelgewinn. „Bis auf den Hochsprung bin ich zufrieden mit dem Siebenkampf. Vor allem freue ich mich über die neue Bestmarke im Weitsprung“, sagt Sarina Brockmann. Die bis dato 5,76 Meter waren seit zwei, drei Jahren schon fast zementiert, bewegte sich nichts. Nun der Durchbruch. „Mein Ziel war gut durchkommen an beiden Tagen und die DM-Quali schaffen – und das hat prima geklappt“, freut sich die 20-Jährige auf die nationale Meisterschaft bei der U23. Allerdings steht noch kein Austragungsort fest.
Die Löhner Trainer André Düsterhöft und Steffen Biermann attestieren der NRW-Meisterin eine starke Frühform – und sie waren auch insgesamt sehr zufrieden mit den anderen Athleten trotz Höhen und Tiefen wie das beim Mehrkampf so ist. „Marlena war sehr gut unterwegs über die 100 Meter Hürden, hat die DM-Norm nur um elf Zehntel verpasst“, so Düsterhöft. Neue Bestmarken stellte die 17-Jährige über 200 und 800 Meter sowie beim Speerwerfen auf. Da verbesserte sie sich gleich um etwa fünf Meter.
Auch Fabienne Golüke lieferte einen starken Siebenkampf ab mit drei Bestmarken: 100 Meter Hürden, im Hoch- und Weitsprung.
Für den 16-jährigen Robin Wittemeier war es der erste Zehnkampf überhaupt mit gleich sechs neuen Bestleistungen. „Den ersten Tag meisterte er super“, sagt Biermann. „Am zweiten Wettkampf-Tag muss er noch lernen, sich die Kräfte einzuteilen.“ Ebenfalls sehr zufrieden sein durfte Aaron Thieß bei den Männern. „Im Diskus ist er nun sehr konstant“, so Biermann. Über die 110 Meter Hürden und im Weitsprung stellte der 20-Jährige neue Bestmarken auf, lieferte einen klasse Hochsprung-Wettkampf ab.
Zwei neue Bestmarken stellte Lea-Marie Reiss auf: Im Weitsprung und im Speerwurf, das erste Mal über 30 Meter. Mit den Bünder Leichtathleten waren deren Coaches Rene Johanning und Sven Hülshorst auch zufrieden. „Jeder hat die Leistung abgerufen was er trainiert hat“, sagt Johanning.
Ihren ersten Siebenkampf überhaupt absolvierte die 21-jährige Mia Lene Ransiek, die von der Mittelstrecke (800 m) kommt. „Sie hat es gut durchgestanden“, lobt der Coach. Einen guten ersten Wettkampf-Tag legte die 17-jährige Leticia Heinrichs mit Bestleistung von 1,51 Meter im Hochsprung ab. Am zweiten Tag war sie ein wenig erschöpft. Es ist dem Abistress geschuldet.
Erst kurz vor den Meisterschaften hatte sich Esther Lehmann nach der zweiten Corona-Erkrankung freigetestet. Da fehlte es natürlich dann an Power. „Quasi aus dem Krankenbett in den Siebenkampf“, sagt der Coach.
Als tolles Erlebnis bezeichnen alle Trainer, dass die LG Bünde-Löhne gleich drei Frauen Teams an den Start gebracht haben. „Andere Vereine bekommen nicht mal eine Mannschaft hin. Das war eines der Highlights bei diesen Meisterschaften“, sagen die Coaches.