kpAus Mennighüffen stammende Hochspringerin Dritte bei U23-DM

Es ist ihr erster großer Wettkampf nach langer Pause, und Hochspringerin Charlotte Haas belohnt sich bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz mit der Bronzemedaille. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt die 20-jährige, in Löhne-Mennighüffen aufgewachsene Jura-Studentin. Mit übersprungenen 1,80 Metern im zweiten Versuch stellt Charlotte Haas ihre persönliche Bestleistung ein. Die Qualifikation für die Europameisterschaften in Talinn hat sie zwar verpasst, doch ihr Ziel, Teilnahme an einem internationalen Wettkampf, verliert sie nicht aus den Augen.

„Ich möchte versuchen, in den kommenden zwei Jahren die 1,84 Meter zu schaffen. Das ist die Qualifikationshöhe für die U23-EM“, sagt die seit knapp einem Jahr für den TV Wattenscheid startende Athletin, die sich ihre Grundlagen beim TV Löhne-Bahnhof unter Trainer Karl-Heinz „Kalle“ Held und später André Düsterhöft und Steffen Biermann erarbeitet hat. „Wir sind natürlich stolz, das ist ja ganz klar“, sagt „Kalle“ Held. Ihren größten Erfolg feiert sie vor drei Jahren in Rostock, als sie mit 1,77 Meter Deutsche U18-Jugendmeisterin wird. Ihre persönliche Bestleistung von 1,80 Meter stellt sie am 12. Juli 2020 beim „Tag der Überflieger“ in Essen auf. „Ich bin diese Höhe jetzt schon öfter gesprungen. Mein nächstes Ziel für dieses Jahr ist, meine persönliche Bestleistung um ein, zwei Zentimeter zu steigern“, sagt Charlotte Haas. Allerdings seien die großen Wettkämpfe vorüber, so dass sie sich regionale Wettkämpfe heraussuchen werde. Kommende Woche zum Beispiel in Wattenscheid oder bei den „Summer-Athletics“ Anfang Juli in Bielefeld.

Der Wettkampf bei den Deutschen U23-Meisterschaften ist hart und läuft zunächst gar nicht rund für Charlotte Haas. „Das Einspringen war gut,doch dann habe gleich die Einstiegshöhe von 1,65 Metern gerissen. Da wurde ich doch etwas unsicher“, gibt sie zu. Auch bei 1,74 Meter muss sie sich durchbeißen und bringt die Höhe erst im dritten Versuch. „Ich war nicht richtig im Wettkampf drin. Wahrscheinlich war ich etwas aufgeregt, weil es der wichtigste Wettkampf des Jahres war. Manchmal kann man das aber auch nicht eindeutig erklären“, sagt sie. Danach läuft es immer besser. Die 1,77 Meter meistert sie im zweiten Versuch. Auch für die 1,80 Meter braucht sie lediglich zwei Versuche, was ihr letztendlich die Bronzemedaille sichert. Denn mit ihr schaffen noch zwei weitere Athletinnen diese Höhe: Bianca Stichling vom TSV Bayer Leverkusen holt Silber, weil sie die 1,80 Meter im ersten Versuch schafft, und Enatoh Blessing vom TSV Spandau wird mit drei Versuchen Vierte. An der Norm von 1,84 Meter scheitern die drei Platzierten. Lediglich die Deutsche U23-Meisterin Lea Halmans qualifiziert sich mit übersprungenen 1,86 Metern sicher für die U23-EM, die vom 8. Juli bis zum 11. Juli in Talinn (Estland) ausgetragen werden. Charlotte Haas, die sich momentan zu Hause bei ihren Eltern in Löhne-Mennighüffen aufhält, studiert Jura an der Ruhr-Universität Bochum im zweiten Semester. Sie wohnt im Klaus-Steilmann-Sportinternat am Olympiastützpunkt Ruhr-Ost, wo sie täglich unter Leitung von Peter Schnabel trainiert. Der Aus- und Umzug von Löhne nach Bochum hat ihr offenbar gut getan. „Ich fühle mich dort wohl“, sagt sie.