Steffen Biermann vom TV Löhne-Bahnhof hat zum ersten Mal in seinem Sportler-Leben eine 7 vor dem Komma beim Weitsprung
Ein lauter Jubelschrei schallte durch das Bottroper Jahnstadion. Am Sonntag, 8. Juli 2018 knackte Steffen Biermann, Zehnkämpfer, Trainer und Abteilungsleiter beim TV Löhne-Bahnhof, im Weitsprung die 7-Meter-Marke. Auf den Punkt genau mit 7,00 Meter wurde der 26-Jährige Fünfter bei den NRW-Meisterschaften in Bottrop. Eine klasse Leistung!
Dieser Wettkampftag war nicht nur für ihn und seine Teamkollegen mit ihren Leistungen durchweg ein guter, sondern diese ganze Veranstaltung war ein riesiges Spektakel.
Die NRW-Titelkämpfe waren eingebettet in eine Leichtathletik-Gala mit top nationalen und internationalen Sportlern und Sportlerinnen. Vor allem in den Sprint-Disziplinen und über die Mittelstrecke mit Startern unter anderem bei den Frauen aus Sambia, Jamaika, USA und Großbritannien - sowie auch dem deutschen Weltmeister David Storl und anderen Olympia-Teilnehmern. Er beherrschte den Wettbewerb mit der 7,26 Kilogramm schweren Kugel und gewann mit 20,90 Meter.
"Das war schon riesig, eine klasse Atmosphäre, solche Topleute mal aus nächster Nähe zu sehen. David Storl hat Oberarme wie ich Oberschenkel. Das war eine Reise wert", sagt Steffen Biermann, der natürlich überglücklich war über seine 7,00 Meter im Weitsprung. "Ich wusste, dass ich das drin habe, denn zuletzt bin ich schon oft über 6,90 Meter gesprungen. Die Vorbereitung auf die NRW-Titelkämpfe war gut und beim Warmmachen hatte ich auch ein gutes Gefühl. Ich habe immer das Brett getroffen, die Bedingungen bei Sonnenschein waren gut, bereitete auch der leichte Rückenwind keine Probleme", sagt Steffen Biermann.
Sein Trainer-Kollege André Düsterhöft (startet auch für die LG Kreis Gütersloh) hatte ein bisschen Pech, waren die ersten beiden Versuche ungültig. Im dritten Versuch musste ein Ergebnis her, um ins Hauptfeld der besten Acht zu kommen. "Ich war zweimal knapp übergetreten. Das war Pech, der Wind hatte gedreht. Der dritte Versuch war dann ein Sicherheitssprung", sagt der 25-Jährige, der Achter mit für ihn mageren 6,74 Meter wurde. Er hat auch schon Sprünge über 6,90 Meter hingelegt. Dafür lief es im Hochsprung, wurde André mit 2,02 Meter (eingestiegen ist er bei 1,87 m, dann ebenfalls im ersten Versuch gepackt die 1,92 und 1,97 m) Zweiter hinter Bastian Rudolf vom Dresdner SC mit 2,13 Meter. "So richtig bin ich aber nicht zufrieden. Die zwei Meter habe ich in diesem Jahr schon öfter übersprungen, ich möchte mal endlich die 2,05, 2,06 Meter springen", sagt der Mehrkämpfer, der im Vorlauf noch über die 110 Meter Hürden startete - und obwohl es nicht so optimal lief, mit 15,62 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke (bisher 15,75) aufstellte. Auf den Finallauf verzichtete er, um sich auf den Hochsprung zu konzentrieren. Außerdem zwickten auch die Adduktoren, wollte er kein unnötiges Risiko eingehen.
Ebenfalls in Bottrop bei den NRW-Meisterschaften starteten Viola Ratjen und Franziska Naujocks vom TVL. Viola lief über 400 Meter in 58,97 Sekunden (Bestzeit bei 56 Sekunden) auf den insgesamt 13. und in der NRW-Wertung auf den 8. Platz. Auf den ersten fünf Rängen liefen nur Ausländerinnen ins Ziel. Sie war mit dieser Zeit nicht zufrieden, aber mehr war nicht drin, sie war noch ein wenig geschwächt wegen einer Erkältung.
"Die ersten 300 Meter waren sehr gut, hinten raus auf den letzten 60, 70 Meter fehlte dann die Kraft, der Bumms. Außerdem ist sie auf der Gegengeraden voll in den Gegenwind gekommen", sagt der Löhner Trainer Steffen Biermann. Janine Druhmann von der TG Werste kam in 62,67 Sekunden auf dem 17. Platz ins Ziel. Und dann war da auch noch Franziska Naujocks vom TV Löhne-Bahnhof, die in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrer sportlichen Karriere über die 400 Meter Hürden startet. Bei den NRW-Meisterschaften wurde sie in 72,51 Sekunden Sechste (Siegerin Inga Reul lief in 63,87 Sekunden über die Ziellinie und kommt von der Deutschen Sporthochschule in Köln) - und hat noch Potenzial nach oben. "Technisch war der Lauf sehr sauber. Da geht noch mehr", ist TVL-Trainer Steffen Biermann überzeugt.