dlv logoNach einer langen Saison und einer monatelangen Vorbereitung geht es jetzt um vordere Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften. Dabei haben die Löhner vier heiße Eisen im Feuer... Charlotte Haas, Andre Düsterhöft, Sarina Brockmann und Joshua Fadire.
Am  kommenden Wochenende geht Charlotte Haas als erste der Löhner Qualifizierten erstmals bei deutschen Meisterschaften der U 18 an den Start. Dabei gehört Charlotte noch zum Jahrgang 2001 und muss sich mit den ein Jahr Älteren messen.

Nach ihren Titelgewinnen sowohl bei den Westfalenmeisterschaften als auch bei den NRW- Titelkämpfen sind sich Trainer  Kalle Held und Andre' Düsterhöft einig, dass Charlotte mit guten Aussichten auf einen Urkundenrang an den Start geht, zumal Charlotte ja in diesem Jahr gezeigt hat, dass sie auch bei Titelkämpfen Bestleistungen liefen kann. Mit der übersprungenen Bestmarke von 1,76 liegt sie auf Rang vier der diesjährigen Bestenliste in Deutschland, wobei die Konkurrenz bereits die 1,80 Metermarke und damit die Qualifikationshöhe für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften geknackt hat. Die letzten beiden Trainingseinheiten beim Trainerteam liefen fasst perfekt und somit ist Optimismus angesagt. Da Kalle Held noch mit der Organisation und der Durchführung des Trainings  zuhause bei fünf Trainingseinheiten die Woche voll ausgelastet  ist, übernimmt Zehnkämpfer Andre' Düsterhöft das Coachen. Die Fahrt nach Ulm soll ja ein Erfolg werden und das können die beiden ja.

Eine Woche später sind dann Sarina Brockmann im Weserstadion in Bremen und Andre' bei den Deutschen Zehnkampfmeisterschaften in Kienbaum bei Berlin am Start. Der derzeitige Erfolgsgarant Sarina musste in den letzten Wochen ungewohnt hart und auch etwas einseitig trainieren.  Nach den Schwerpunktsetzungen auf den Mehrkampf mit dem Höhepunkt in Lage - dekoriert mit dem Titel Deutsche Vizemeisterin - und dem NRW-Titel im Siebenkampf ging es in den letzten drei Wochen darum, sich speziell auf die 300 Meter um- und einzustellen. Und das bedeutet drei- bis viermal Lauf- und ein bis zweimal Krafttraining die Woche. Harter Tobak für die der W15 angehörenden jungen Löhnerin. Somit standen der Hürdenstrecke und der Langsprint im Vordergrund des Trainings und das unter den zurzeit suboptimalen äußeren Bedingungen aufgrund des ungeliebten Umbaus des Stadions.

So musste Trainer Kalle Held mit Unterstützung des Vorstand des TV Löhne Bhf Michael Held dafür sorgen, dass sich die Türen und Tore der verschieden Sportstädten öffnen ließen. Und das war nicht immer leicht, da sich die Kommune Kirchlengern weigerte, die Löhner im dortigen Stadion trainieren zu lassen. Der Leiter der Kollegschule verweigerte den Athleten den Zutritt zum Leichtathletikgelände, warum auch immer. So verblieben den Löhnern dann das Spielfeld an der Gesamtschule und das Stadion in Bad Oeynhausen, wobei im Einzelfall auch der Weg über die statt durch die Türe gesucht werden musste.
Aber am Ende ist Sarina jetzt - und mit Sicherheit in einer Woche- zum Sprung nach oben bereit. Aufgrund ihrer hervorragenden Kreisrekorde sowohl über die 300 Meter als auch über die Hürdendistanz bei ihren Titelgewinnen bei den Westfalenmeisterschaften hat sich Sarina sicher für die Deutschen Meisterschaften in Bremen qualifiziert und im Vorderfeld positioniert. Im Hürdensprint liegt sie auf Platz fünf des Teilnehmerfeldes, wobei die Erstplatzierte mit 11,29 Sekunden doch schon weit weg ist. Sarinas Bestzeit  beträgt 11,20 Sekunden und in diesem Bereich tummeln sich viele Konkurrentinnen.  Im 300 Meterlauf liegt Sarina gar auf Platz drei mit 40,99 Sekunden nur gut 3 Zehntelsekunden hinter der Favoritin, die in diesem Jahr bereits 40,62 Sekunden gelaufen ist. Trotzdem sieht Trainer Kalle Held gerade auf dieser Strecke eine echte Chance, den Endlauf zu erreichen und das dürfte dann im Bremer Stadion schon ein Gänsehautgefühl vermitteln.
Am selben Wochenende geht Andre' Düsterhöft dann für einen Gütersloher  Verein an den Start. Nach einer Verletzungsseuche in diesem Jahr (Meniskusriss im Knie) hat sich Andre' unglaublich schnell erholt und mit 6800 Punkten ein völlig unerwartetes Qualifikationsergebnis eingefahren. Und dabei ist das Verletzungspech noch nicht ganz kompensiert, denn gerade jetzt brach er den Finger der rechten Hand beim Stabhochsprungtraining an. Ursache war die typische Horrorvorstellung eines jeden Stabhochspringers... der Stab brach und die berstende Stange erwischte Andre' am Finger und am Oberarm. "Ich habe gutes Heilfleisch" so der Athlet der sich partout  nicht vom Start abbringen lassen wird.

Eine Woche später ist Andre' dann wieder im Einsatz, diesmal wieder als Coach und Cotrainer von Kalle Held bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Bernhausen.  NRW- Zehnkampftitelträger Joshua Fadire muss dort seinen Anspruch auf Verbleib im Kader der Nachwuchsnationalmannschaft untermauern. Mit seinem fantastischen Wettkampf in Bad Oeynhausen und dem souveränen Titelgewinn liegt Joshua voll auf Kurs, zumal er auch in 2018 noch der U18 angehören wird. Mit 4,12 Metern stellt Joshua erst letzte Woche noch eine persönliche Bestmarke im Stabhochsprung auf ... ein Fingerzeit zur rechten Zeit in Richtung Deutsche Meisterschaften
Auch wenn diese Wettkämpfe jetzt in der Größenordnung den Saisonhöhepunkt darstellen, die anfangs des Jahres festgelegten Ziele sind längst erreicht. Die Erfolge der Athleten und Athletinnen waren mehr als überzeugend und man hat sein Soll mehr als erfüllt.  Gleichzeitig war diese Saison ungemein aufwendig für alle Beteiligten, was auch daran deutlich wird, dass jetzt wieder  rund 3000 Kilometer zurückgelegt werden , um zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu sein. Ein auch finanziell nicht leicht zu stemmendes Unterfangen, zumal die Leichtathleten wenig Unterstützer in der Politik und der Wirtschaft finden. Daran muss jetzt gearbeitet werden, damit auch in Zukunft optimal gearbeitet und gestartet werden kann.