Sarina Brockmann und Romane Teichmann holen die Titel für den TV Löhne-Bahnhof. Nur wenige neue persönliche Bestwerte bei diesen Bedingungen
Optimale Bedingungen waren es nicht für die Leichtathleten bei den Ostwestfalenmeisterschaften. Es war ein verregneter Sonntag im Bielefelder Stadion Rußheide, spielte der Wettergott dem Leichtathletik-Nachwuchs U14 und U16 einen bösen Streich. Die Bedingungen waren alles andere als leistungsfördernd, und somit hielt sich die Anzahl der persönlichen Bestleistungen auch bei den Sportlern vom TV Löhne-Bahnhof in Grenzen.
Trotzdem waren die Löhner Mädchen unterm Strich mit den Ergebnissen und vor allen Dingen den Platzierungen mehr als zufrieden. Allen voran wie schon so oft in dieser Saison Sarina Brockmann, die in ihrer Altersklasse W15 seit Monaten in einer eigenen Liga spielt. So nutzte sie diese Gelegenheit bei den OWL-Titelkämpfen als Generalprobe für die am kommenden Samstag stattfindenden deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Lage.
Denn das soll für Sarina Brockmann der eigentliche sportliche Höhepunkt für diese Saison sein. In Bielefeld präsentierte sie sich bestens vorbereitet. Trotz Regen und nasser Laufbahn dominierte sie die Konkurrenz nach Belieben und legte trotz der schlechten Bedingungen einen überragenden 80 Meter Hürdenlauf hin. In 12,08 Sekunden lief sie dem Teilnehmerfeld davon und stellte einen neuen Hausrekord auf. "Die 12-Sekunden-Marke zu knacken sollte dann eigentlich in Lage dran sein", lautet die mutige Prognose von Trainer Karl-Heinz Held.
Auf den Hochsprung verzichtete Sarina dann, um Verletzungen bei der nassen Laufbahn und der klatschnassen Matte aus dem Wege zu gehen. Ein "Unfall" wäre dann aber fast beim Weitsprung passiert. Im vorletzten Versuch erwischte Sarina Brockmann den Balken zwar voll, brach den Sprung dann aber unglücklicherweise ab und landete in Salto-Manier im Sand. Dabei verletzte sie sich leicht, trat auf anraten des Trainers dann aber noch einmal an und erzielte mit 5,31 Meter die Topweite des Tages mit über 30 Zentimetern Vorsprung vor der Zweitplatzierten. Das war dann der zweite OWL-Titel. In den Wurfdisziplinen testete die TVL-Athletin dann noch einmal in Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften und belegte Platzierungen in den Urkundenrängen (Platz 3 im Speerwurf mit 27,91 m und Platz 5 im Kugelstoßen mit 8,53 m)
Teamkameradin Nina Wältz (W15) erzielte in der Regenschlacht mit 1,53 Meter im Hochsprung ein achtbares Resultat und den Vizetitel. Noch besser lief es für sie dann im Speerwurf. Trotz Regens schleuderte sie das Wurfgerät erstmals über die 28 Meter und stellte mit 28,20 Meter eine neue persönliche Bestmarke auf - und wurde Zweite. Im Kugelstoßen belegte sie Rang sechs mit 8,45 Meter. Über 300 Meter verzichtete Nina Wältz auf einen Start.
Einen durchwachsenen Wettkampf lieferte bei der W12 Romane Teichmann ab. Über die 75 Meter stellte sie mit 10,95 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke auf, belegte Platz drei und durfte erstmals das Siegerpodest betreten. Danach patzte Ramone beim Weitsprung. Sie kam mit dem nassen Anlauf nicht zurecht und verpasste mit 3,83 Meter (10. Platz) den Endkampf. Mit Wut im Bauch rehabilitierte sie sich dann aber im 800-Meter-Lauf. Nach viel zu schnellem Angehen auf den ersten 100 Metern dirigierte sie Trainer Steffen Biermann dann auf das richtige Tempo, Romane Teichmann hielt sich an die Anweisungen, legte ein überzeugendes Rennen hin und gewann in 2:43,96 Minuten ihren ersten Titel (!) bei Ostwestfalenmeisterschaften.
Eine guten Tag hatte auch Marlena Kahl erwischt. In ihrem ersten "großen" Wettkampf ging sie gleich in vier Disziplinen an den Start und überzeugte jeweils mit Platzierungen in den Urkundenrängen. Dabei absolvierte sie ihr erstes Hürdenrennen über 60 Meter und lieferte dabei einen sauberen Lauf im Dreierrhythmus hin (8. Platz in 11,75 Sekunden). Auch im Hoch- (1,25 m) und Weitsprung (4,05 m) bewegte sie sich im Bereich der persönlichen Bestmarken und durfte somit mit dem Wettkampf mehr als zufrieden sein. Antonia Tetzner präsentierte sich an diesem Tag von zwei Seiten. Mit der Weite von 15,41 Meter beim Diskuswurf haderte die Löhner Wurfspezialistin, freute sich allerdings über Rang drei und den Podestplatz. Im Kugelstoßen belegte sie mit 7,91 Meter Rang sechs. Im Speerwurf erzielte sie das ihr bestes Ergebnis. 25,82 Meter bedeuteten dann persönliche Bestweite und Rang zwei in der W14-Klasse. Ein krönender Abschluss für Antonia an diesem Tag.
Als einziger Junge vertrat Nils-Malte Büschenfeld (M13) die Farben des TV Löhne Bahnhof bei den OWL-Meisterschaften. Mit den Sprungergebnissen (Platz 6 im Hochsprung mit 1,25 m und Platz 8 im Weitsprung mit 3,72 m) war er nicht zufrieden. Allerdings lief er dann ein sehr schnelles Hürdenrennen über 60 Meter und landetet auf Platz zwei in guten 11,95 Sekunden. Das ist persönliche Bestzeit mit viel Luft nach oben. Insgesamt durfte das Löhner Team mit den Leistungen und Platzierungen sehr zufrieden sein. Die Perspektive für die kommenden Wettbewerbe heißt: Weiter so! Wobei viel davon abhängen wird, wie sich die Umbauarbeiten im Löhner Werretalstadion entwickeln werden.