Löhnerin Kristin Pudenz wird Deutsche Hochschulmeisterin im Diskuswerfen und erfüllt die Norm für die Universiade. 62,89 Meter die neue Bestweite
Sie hat ihre Titelsammlung erweitert. Die Löhnerin Kristin Pudenz, einst eine Vorzeigeathletin der Leichtathletik in dieser Region, krönte sich im Kasseler Auestadion bei schlechten Wetterbedingungen zur Deutschen Hochschulmeisterin im Diskuswerfen. Die Studentin mit Studiengang "Soziale Arbeit" an der Uni Potsdam (sie startet für den SC Potsdam) gewann mit 58,62 Meter, und mehr als drei Meter Vorsprung auf die zweitplatzierte Athletin.
Es war ihr erster und wohl auch letzter Start bei Deutschen Hochschulmeisterschaften, denn ihr Studium neigt sich dem Ende zu. Die 24-Jährige knackte mit den 58,62 Meter die Norm für die Universiade vom 19. bis 30. August in Taipeh (Taiwan). Allerdings muss Kristin Pudenz noch die Nominierung abwarten, denn die steht noch aus. "Wenn es klappen würde, wäre das richtig cool. Das wäre mal was anderes", sagt sie und hofft auf den Bescheid für die Startberechtigung. Eine Universiade (WM) wird alle zwei Jahre durchgeführt und ist in etwa vergleichbar mit Olympia, in diesem Fall nur mit Studenten. "Einige Leute haben mir davon erzählt, wie toll das ist. Mit olympischem Dorf und so weiter. Eine richtig coole Sache", sagt die einst für den TV Löhne-Bahnhof startende Leichtathletin. Vor zwei Jahren hatte sie mal das Startrecht für eine Universiade, zog damals aber die Teilnahme bei der Europameisterschaft der U23 vor. "Das war mir damals wichtiger", sagt Kristin Pudenz - und der Erfolg gab ihr recht. In Tallinn (Hauptstadt von Estland) gewann sie die Bronzemedaille.
In diesem Jahr läuft es in der frühen Phase der Freiluftsaison schon richtig gut bei "Pudi", wie sie beim SC Potsdam liebevoll und anerkennend genannt wird. Bei ihrem ersten Wettkampf im Helmut-Schön-Sportpark in Wiesbaden Mitte Mai stellte sie eine neue persönliche Bestweite im Diskuswerfen von 62,89 Meter auf. Damit verbesserte Kristin Pudenz ihre alte Bestmarke um 28 Zentimeter - und die stammte aus dem Jahr 2015. Das ist schon einige Zeit her, stagnierte sie in ihrem Leistungsvermögen im vergangenen Jahr. "2016 war ein schwieriges Jahr - auch mit einigem Frust verbunden", sagt sie. Aber jetzt zeigt die Leistungskurve wieder nach oben. Mit der neuen Bestweite hat die 24-Jährige gleichzeitig die WM-Norm erfüllt, die bei 61,20 Meter liegt. Allerdings ist die Dichte im deutschen Diskuswerfen bei den Frauen mit Nadine Müller (68,89 m), Julia Harting (68,49 m), Anna Rüh (66,14 m), Shanice Craft (65,88 m) und Claudine Vita (64,45 m) sehr hoch, so dass sich Kristin Pudenz nicht viele Hoffnungen macht, für die WM in London vom 5. bis 13. August nominiert zu werden.
"Deshalb liegt mein Fokus auf der Universiade in Taipeh", sagt Kristin Pudenz, die am vergangenen Freitag bei einem Werfer-Meeting in Schönebeck (bei Magdeburg) beim Sole-Cup startete, mit 58,77 Meter "nur" Sechste wurde und nicht zufrieden war. "Die Technik hat gepasst, aber meine Beine wollten nicht so recht", sagt die 24-Jährige. Es gewann Nadine Müller mit 64,31 Meter vor Claudine Vita (63,80 m) und Shanice Craft (63,18 m). Einen weiteren Wettkampf bestreitet Kristin Pudenz am Freitag, 9. Juni, beim Internationalen Volksbank-Meeting in Osterode - und dann steht am 8./9. Juli in Erfurt der Härtetest bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt an. Ob Kristin Pudenz dann auf den WM-Zug aufspringt? Wenn nicht, ist Taipeh noch in der Verlosung!