Vivien Gronde verpasst knapp die Urkundenränge und muss sich mit Platz 10 zufrieden geben.
Da hatten sich Trainer Kalle Held und seine Athletin etwas mehr ausgerechnet. Aber irgendwie lief der Siebenkampf bei den Westfälischen Mehrkampfmeisterschaften am vergangenen Wochenende doch an Vivien vorbei. In ihrem ersten richtigen Mehrkampf haderte Vivien zwar auch mit den Witterungsverhältnissen ( der Wind wehte böig mit mehr als 3 oder 4 Meter pro Sekunde, die Temperaturen übertrafen kaum die 16 Grad-Marke) sah letztlich aber die Ursache für einige nicht so wirklich gute Resultate dann doch eher in ihren eigenen überzogenen Erwartungen.
Letztlich versanken die Hoffnungen auf eine vordere Platzierung dann schon beim Weitsprung, der zweiten Disziplin im Siebenkampf. Während andere ( mehrkampferfahrene ) Athletinnen mit den heftigen Gegenwinden eher zurechtkamen, patzte Vivien in der zweiten Disziplin. Mit mageren 4,37 Metern blieb sie um mehr als einen halben Meter unter ihrer Bestleistung und Vivien war dann auch schon reichlich genervt. Trotzdem zeigte die junge Löhner Leichtathletin Charakter und kämpfte sich durch die insgesamt sieben Disziplinen. Mit ordentlichen Ergebnissen im Hochsprung (1,44 Metern), 13,57 über die Hürden, 13,70 im 100-Meterlauf, 8,84 Metern im Kugelstoß kämpfte sie sich vom 13. Rang Punkt für Punkt nach vorne.
Im Speerwurf gelang ihr dann die erhoffte persönliche Bestweite im Speerwurf mit 28,20 Metern. Das führte natürlich zur Erleichterung, denn die Vorgabe des Trainers lautet im Zehnkampf immer “eine persönliche Bestleistung ist Pflicht. Ansonsten ist der Wettkampf umsonst.“ Und das hatte dann ja zumindest geklappt. Im abschließenden 800 -Meterlauf lief Vivien dann noch der Feld der Konkurrenz davon, erzielte die schnellste 800 Meterzeit aller Teilnehmerinnen und verbesserte sich auf Rang 10. Summa summarum also kein vertanes Wochenende sondern ein Gewinn an Erfahrungen und der Beweis einer mehr als selbstverständlichen Charakterstärke. „Das muss man erst einmal unter beweis gestellt haben“ so der weniger unzufriedene Trainer. „Im ersten Mehrkampf zahlt man halt Lehrgeld“ so das Fazit. Jetzt suchen die Verantwortlichen noch nach einer Startgelegenheit im Blockwettkampf, um doch noch die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften zu erzielen. Die dafür erforderliche Punktzahl hat Vivien schon im Jahr 2012 erzielt, aber das zählt nicht für die Teilnahme 2013. Dafür müssen Trainer und Athletin jetzt noch einmal zielorientiert arbeiten.