Bei 40 Grad im Rheintal harte Bedingungen

Die Deutschen Schüler-Meisterschaften in der Leichtathletik war für die Löhner Teilnehmer eine tolle Erfahrung, schlugen sich Jan Maurice Menne und Vivien Gronde sehr tapfer. In der ungewohnten Umgebung unter nur hochkarätiger Konkurrenz (es wurden mehrere deutsche Bestleistungen aufgestellt) mussten beide Athleten erst einmal kräftig schlucken, um dann überzeugend gegenhalten zu können.

Bei knapp 40 Grad im Rheintal waren die äußeren Bedingungen schon echt hart. Insbesondere Vivien Gronde musste im abschließenden 2000-Meter-Lauf die Stadionrunde fünf Mal bewältigen. Bei gemessenen Temperaturen auf der Tartanbahn von rund 50 Grad. Das war schon hart. Sie bewältigte diese Aufgabe auf ihre Art. Sie ließ sich von der übermächtigen Konkurrenz insbesondere aus den neuen Bundesländern nur im Anfangsstadium des Laufes beeindrucken, schaffte dann aber aufgrund ihres großen Kämpferherzens die fünftbeste Zeit. In 7:17,43 Minuten kam sie zwar nicht an ihre Bestzeit heran, aber letztlich durfte sie mit ihrer Leistung doch sehr zufrieden sein.

Insgesamt verlief der Mehrkampf durchwachsen. Über die 80 Meter Hürden blieb sie nur knapp unter der Bestzeit, da sie vielleicht doch ein wenig übermotiviert – ihre eigentlich sehr gute Technik nicht ganz umsetzen konnte. So überquerte sie die Hürden einfach zu hoch und verlor dadurch Zehntelsekunden. Im 100-Meter-Sprint überzeugte Vivien Gronde dann mit neuer persönlicher Bestzeit von 13,68 Sekunden. Im Weitsprung sprang sie ebenfalls Bestweite mit 4,58 Meter. „Einfach super“, freute sich Trainer Karl-Heinz „Kalle“ Held. Aber dann kam sie beim Ballwurf einfach nicht so recht hinter das Wurfgerät. Die Bälle flogen zu weit nach außen und so verlor sie einige Meter. Das war schade, und da halfen auch die Tipps von Held nur wenig. Bei der enormen Leistungsdichte war damit natürlich an eine Platzierung in den Urkundenrängen nicht mehr zu denken. Am Ende des Fünfkampfes waren sich Eltern, Großeltern, Trainer und Athletin einig: „Das war ein toller Wettkampf und im nächsten Jahr greifen wir dann in der U16 wieder an.“

 Gleich drei persönliche Bestleistungen stellte der Löhner Jan Maurice Menne auf. Dazu kam das Gesamtergebnis mit 2.982 Punkten, mit denen er sein Vorkampfergebnis als Westfalenmeister aus Bad Oeynhausen verbesserte. Dabei kam er anfangs nur schwer in den Wettkampf hinein. Im Hochsprung blieb er unnötigerweise bei 1,68 Meter hängen. Zwar hatte er auch die Höhe von 1,72 Meter im Griff, in dem er die Höhe mit dem Körper überquerte. Aber er riss die Latte dann jeweils mit den Unterschenkeln. „Ein einfacher technischer Fehler“,sagte Held dazu. Aber Jan Maurice Menne ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Über die Hürden und im Weitsprung lieferte er sehr gute Resultate mit 11,80 Sekunden beziehungsweise 5,82 Meter ab.
Das bedeutete jeweils persönliche Bestleistung. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und Menne sammelte so Punkt um Punkt auf dem Weg zur neuen Bestleistung. Und dann kam der 100-Meter-Lauf. Nach seinem Superstart im Hürdenlauf prognostizierte Trainer „Kalle“ Held schon eine neue persönliche Bestzeit. Aber dann explodierte der junge Löhner Athlet regelrecht. Auf den ersten Metern schien er der Konkurrenz davonzueilen, aber im Ziel war er dann doch geschlagener Dritter. Die Zeit von 11,86 Sekunden war aber auch für den Trainer „einfach phantastisch“. Nach 12,20 Sekunden in Bad Oeynhausen standen nun eine 11,86 zu Buche. Damit sammelte Jan Maurice Menne weiterhin Punkte auf dem Weg zur neuen Bestleistung. Allerdings zeigte er dann beim Speerwurf Nerven. Sein Speer wurde bei der Speer-Abnahme nicht abgenommen und somit musste er auf den vom Veranstalter bereitgestellten Speer zurückgreifen. Da flatterten dann wirklich die Nerven. Der erste Versuch ging total daneben, beim zweiten Versuch flog der Speer immerhin auf gute 45,46 Meter (die persönliche Bestweite beträgt 47,54 Meter) und im dritten Versuch versuchte er es mit Gewalt – und das ging daneben. Aber am Ende des Tages standen immerhin 2.925 Punkte zu Buche. „Das ist einfach Klasse“, freute sich Karl-Heinz Held. Das erzielte Ergebnis bedeutete am Ende Rang 13 bei den Deutschen Schüler-Meisterschaften. Vom 8. Platz trennten ihn nur 50 Punkte.
„Nicht alle Träume werden war“, meinte die mehr als zufriedene Löhner Clique. „Die zwei Tage in Wesel waren insgesamt ein tolles Erlebnis trotz oder wegen der unglaublich harten Bedingungen. So ein Mehrkampf dauert schon gut fünf bis sieben Stunden. Da werden schon einige Körner beziehungsweise Liter Wasser verbraucht“, sagte Held. Und wenn dann noch die Vollsperrung der Autobahn am Kamener Kreuz dazu kommt – dann ist man halt 15 Stunden unterwegs. „Eine tolle Energieleistung aller Beteiligten“, so Trainer und Betreuer.