Marlena Kahl von LG Bünde-Löhne verpasst bei den Westfalenmeisterschaften knapp DM-Norm. Starker Wettkampf von Robin Wittemeier. Aus für ein Duo über die Hürden.

Sie sind ganz ordentlich in das Wettkampfjahr 2022 gestartet – die weiblichen und männlichen Leichtathleten der LG Bünde-Löhne. Einen Titel gab es bei den Westfalenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle noch nicht, aber Robin Wittemeier war ganz nah dran. In der Weitsprung-Konkurrenz der U18 führte der 15-Jährige bis zum letzten Durchgang, dann sprang Till Morawietz von der LG Lippe-Süd im sechsten und letzten Versuch noch um sieben Zentimeter weiter als der talentierte Löhner Athlet und holte sich den Westfalenmeister-Titel.

„Das war ein ganz starker Wettkampf von Robin. Schade, das es nicht zum Sieg gereicht hat. Er kann aber mit seinem Wettkampf sehr zufrieden sein“, resümiert Trainer André Düsterhöft. „Nachdem er vor ein paar Wochen zum ersten Mal die Sechs-Meter-Marke geknackt und mit 6,20 Meter eine persönliche Bestleistung aufgestellt hatte, springt er jetzt konstant über die sechs Meter. Das ist echt klasse. Robin ist sehr motiviert, diese Leistung macht sehr viel Hoffnung für die NRW-Meisterschaften am ersten Februar-Wochenende“, sagt Trainer Düsterhöft.
Robin führt die Konkurrenz bis zum letzten Versuch an Dabei war Robin Wittemeier mit gleich zwei Fehlversuchen gar nicht gut in den Weitsprung-Wettkampf gestartet. Nach 5,92 Meter gelang ihm dann im vierten Versuch der Satz in der Sandgrube auf 6,11 Meter und der Sprung auf den 1. Platz. Aber mit 6,18 Meter im letzten Versuch zog Till Morawietz noch an ihm vorbei. Das war dann doch schon etwas überraschend, sprang der Lipper nach 6,10 Meter im ersten Versuch dann nur noch im Niemandsland umher. Zwei Fehlversuche sowie 5,74 und 4,21 Meter. Über die 60 Meter Hürden lief der 15-jährige Löhner mit 9,79 Sekunden auf den 4.Platz, blieb nur fünf Hundertstel Sekunden unter seiner persönlichen Bestzeit, die er vor etwa zwei Wochen aufgestellt hatte. Im Vorlauf waren es 9,86 Sekunden. „Robin ist voll im Plan, er ist in einer guten Form“, lobt Düsterhöft den sehr talentierten Löhner Nachwuchsathleten.
Den 28-jährigen Trainer juckte es aber auch im gestählten Körper, wollte er in Dortmund nicht nur die Sportler betreuen, sondern hatte er auch selber großen Bock auf Wettkampf. André Düsterhöft startete bei den Männern im Weitsprung und flog im sechsten und letzten Versuch mit 6,72 Meter noch auf den 3. Platz. Er überholte noch einen Leichtathleten vom TV Wattenscheid,der mit einer Schnapszahl von 6,66 Meter im ersten Versuch lange Zeit auf diesem Medaillenrang gelegen hatte. Luka Herden von der LG Brillux Münster holte sich den Titel mit 7,25 Meter.
Auf das Treppchen lief Marlena Kahl bei der U20 – und dennoch durfte sie sich zurecht ärgern. Mit den 9,23 Sekunden im Vorlauf über die 60 Meter Hürden verpasste die 17-Jährige die Norm für die Deutschen Meisterschaften nur um einen Wimpernschlag von drei Hundertstel Sekunden! „Das ist natürlich sehr ärgerlich, und Marlena hat sich dann auch zurecht geärgert“, sagt André Düsterhöft. Immerhin sind diese 9,23 Sekunden aber persönliche Bestleistung und die 9,25 Sekunden im Finale reichten schließlich zum 3. Platz bei den Westfalenmeisterschaften.
Knapp das Treppchen über 60 Meter Hürden in der U20-Konkurrenz verpasste der Bünder Ardian Böhme. In neuer persönlicher Bestzeit von 8,71 Sekunden wurde er Vierter. Im Vorlauf überquerte er die Ziellinie nach 8,86 Sekunden. Nicht so gut über die 60 Meter Hürden bei den Frauen lief es in der Helmut-Körnig-Halle von Dortmund für die Löhnerinnen Sarina Brockmann und Nina Wältz. Mit dem falschen Bein über die Hürde gesprungen war Sarina mit 9,04 Sekunden als sechstschnellste im Vorlauf noch ganz gut unterwegs, ereilte die 19-Jährige im Endlauf bereits nach der ersten Hürde das Aus. Die Schritt-Frequenz bremste sie aus. Ende des vergangenen Jahres hatte das Trainer-Team um André Düsterhöft den Anlauf nach dem Start zur ersten Hürde von acht auf sieben Schritte umgestellt – und das fluppt nach der kurzen Umgewöhnungszeit noch nicht perfekt.
An den Automatismen muss weiter gefeilt werden. „Sarina hat bis zur ersten Hürde acht Schritte gemacht, ist dann mit dem falschen Bein über die Hürde gesprungen und war dann raus. Ein vernünftiger Rhythmus war nicht mehr möglich“, erklärt der Trainer. „Das ist aber nicht schlimm, war der Start für sie an diesem Wochenende nur als Test gedacht für die NRW-Meisterschaften am ersten Februar Wochenende.“
 Erst Weitsprung, dann Hürden und zurück zum Weitsprung Komplett „verwachst“ hatte Nina Wältz über die 60 Meter Hürden bereits im Vorlauf. „Beim Aufwärmen sah das noch gut aus, aber im Vorlauf lief Nina zu nah an die erste Hürde heran, ist dann rüber gesprungen und war somit frühzeitig raus aus diesem Wettkampf“, erklärt der Trainer. Für die 19-Jährige war dieser Wettkampftag aber auch kein einfacher, lief die Hürden- und Weitsprung-Konkurrenz in etwa parallel. Erst zum Weitsprung, dann über die Hürden und zurück zum Weitsprung. Da wurde sie mit nur einem gültigen Versuch gleich im ersten von 5,26 Meter Sechste. Weitere vier Versuche waren ungültig, beim dritten Versuch trat sie gar nicht an, war sie über die Hürden unterwegs. Am nächsten Sonntag startet Nina Wältz bei den Deutschen Meister-
schaften im Fünfkampf in Leverkusen. „Unterm Strich darf man mit den Leistungen zufrieden sein, gab es Höhen und Tiefen und auch ein bisschen Frust“, sagt André Düsterhöft. „Im Training funktioniert vieles schon sehr gut, nur bei den Drucksituationen im Wettkampf läuft noch nicht alles rund. Die Ansätze bei den Athleten sind da, und wir arbeiten weiter an einer perfekteren Umsetzung.“

Einige Sportler der LG Bünde-Löhne sind am 30. Januar wieder bei den Westfalenmeisterschaften in Dortmund am Start: Robin Wittemeier (U18) im Hochsprung, Marlena Kahl (U20) im Hochsprung, Leticia Heinrichs (U20) im Kugelstoßen, Lukas Homburg (U20) im Stabhochsprung und Ardian Böhme (U20) im Hochsprung.